Die Tiefenpsychologischen Verfahren und die Psychoanalyse sind Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Als Beginn wird meist das Jahr 1895 gesehen und eine damalige Veröffentlichung von Sigmund Freud. In den 130 Jahren hat sich natürlich viel getan. Beide Verfahren sind umfangreich weiter entwickelt worden, zahlreiche Verfahren und Schulen sind entstanden usw.
Gibt es bei all dieser Vielfalt etwas Gemeinsames? Wir meinen ja.
Tiefenpsychologische Verfahren verstehen einen Menschen nicht nur mit dem Blick auf das Sichtbare, also biografische Fakten, Verhaltensweisen, Äußerungen und Meinungen, aktueller Alltag u.v.m.
Du kannst dir das als eine Bühne vorstellen. Unser bewusstes Leben ist wie das Tun eines Schauspielers, der im hellen Scheinwerferlicht steht. Der Hintergrund der Bühne ist dunkel. Tiefenpsychologische Verfahren gehen davon aus, dass unser alltägliches Leben das ist, was wir im Scheinwerfer sehen. Unser Leben insgesamt aber die ganze Bühne einnimmt – auch die dunklen Bereiche. Dort liegen Erfahrungen verborgen, von denen wir nichts oder wenig wissen, die wir vergessen haben. Das müssen nicht ausschließlich Dinge sein, die in unserer Vergangenheit liegen, in Kindheit, früher Schulzeit o.ä. Es gibt auch vieles in der Gegenwart, was teilweise oder ganz im Dunkeln liegt.
Tiefenpsychologie beschäftigt sich insofern immer mit drei Fragen:
Das herauszufinden ist insofern immer eine der ersten Aufgaben einer tiefenpsychologischen Therapie. PatienIn und Therapeutin erarbeiten dies in gemeinsamen Gesprächen.